Genealogie

Genealogie bezeichnet im engeren Sinne die historische Hilfswissenschaft der Familien­geschichts­forschung, umgangs­sprachlich Ahnenforschung (Thema dieses Artikels).

Genealogie (von altgriechisch geneá „Familie“, und lógos „Lehre“: genealogía „Stammbaum“) bezeichnet im engeren Sinne die historische Hilfswissenschaft der Familien­geschichts­forschung, umgangs­sprachlich Ahnenforschung (Thema dieses Artikels). Genealogen oder Familienforscher befassen sich mit menschlichen Verwandtschafts­beziehungen und ihrer Darstellung. Verallgemeinernd wird als Genealogie einer Person oder Familie die Auflistung ihrer namentlich bekannten Vorfahren­schaft verstanden.

Im weiteren Sinne bezeichnet Genealogie den genetischen Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, die biologische Abstammung eines Lebewesens von anderen Lebewesen; in der Tierzucht ist sie die Voraussetzung für eine Abstammungsbewertung. Von dieser Bedeutung abgeleitet wird auch von Genealogien in ideengeschichtlichen Zusammenhängen gesprochen, so erfasst das Mathematics Genealogy Project die veröffentlichten Doktorarbeiten in der Mathematik.

Im übertragenen Sinne wird in den Geisteswissenschaften unter Genealogie eine historische Methode verstanden, welche die geschichtliche Entwicklung verschiedener Sachverhalte der Gegenwart untersucht. So rekonstruierte beispielsweise 1887 der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche in seiner Genealogie der Moral, dass sich Moralvorstellungen nicht aus absoluten Werten herleiten, sondern etwas im Laufe der Geschichte Gewordenes sind. Für den französischen Soziologen Michel Foucault (1926–1984) war Genealogie ein zentraler Begriff in seinen Entwicklungs­analysen von psychischer Krankheit oder des Gefängniswesens.

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